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BOSNIEN: ZUR POLITISCHEN ÖKONOMIE ERZWUNGENEN FRIEDENS

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Bosnien: Zur politischen Ökonomie erzwungenen Friedens

31 pages, pdf
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Bosnien: Zur politischen Ökonomie erzwungenen Friedens

 

Publisher: Frieden und Sicherheit BiH

Volume: 31 pages, pdf

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Das Dayton-Friedensabkommen vom November 1995, das den Krieg/Bürgerkrieg in Bosnien beendete, war einigen Beobachtern zufolge ein Wendepunkt internationaler Ordnungspolitik. Vor Dayton waren friedensschaffende und friedens erhaltende Operationen unter UN-Mandat vor allem darauf ausgerichtet, die streitenden Seiten zu trennen und getrennt zu halten. Der von den internationalen Streitkräften garantierte Sicherheitsraum sollte Weichenstellungen für eine friedliche Konfliktbeilegung möglich machen. Meist galten demokratische Wahlen unter Beobachtung oder Aufsicht internationaler Organisationen als Ausgangspunkt sowohl einer friedlichen lokalen Konsolidierung als auch des Rückzugs der internationalen Ordnungskräfte. Auch in Bosnien wurden acht Monate nach dem Friedensabkommen die ersten Wahlen abgehalten, führten aber zu keiner Lockerung des internationalen Engagements. Im Gegenteil wurden sowohl die Dauer der Intervention als auch die politischen Kompetenzen der intervenierenden Organisationen kontinuierlich ausgeweitet. Das Protektorat hat sich de facto aus einer Übergangsregelung in eine dauerhafte und alle politischen Bereiche – vom Inhalt der Massenmedien bis hin zur Wohnungspolitik – umfassende Struktur verwandelt.